Die Wachau 2023-04-13T16:55:01+00:00

Die Wachau

Es gibt nicht viele Landschaften in Europa, deren Grenzen so genau definiert sind, wie die der Wachau. Die 33 Kilometer lange Flussstrecke zwischen Melk und Krems ist Gestalt gewordene Geschichte. Auf knapp 1.400 Hektar werden vor allem Grüner Veltliner und Riesling auf den uralten Terrassen angebaut, die durch ihre Einzigartigkeit Weltgeltung erlangt haben. Die Betriebsstruktur der Weinbaubetriebe ist klein bis mittel, wodurch die arbeitsintensive Bewirtschaftung der Terrassen erst möglich ist.

Vielgestaltige Gegensätze auf engstem Raum ließen ein einzigartiges Weinbaugebiet von seltener Schönheit entstehen, das sich durch seine Bodenformationen und durch sein subtiles Mikroklima von allen anderen Rebkulturflächen Europas unterscheidet.

Das pannonische Klima erzeugt im Donautal bis Spitz einen außergewöhnlichen Klimafjord. Die Auswirkungen der kontinentalen Witterung des Waldviertels und des pannonischen Ausläufers des Tullnerfeldes führen in der Wachau zu einem Kleinklima, das unglaublich fruchtig-frische Grüne Veltliner und Rieslinge ermöglicht.

Die Vielfalt der Böden und Klimabedingungen der einzelnen Rieden bringt die unterschiedlichsten Weine hervor, die aber in Geschmack und Charakter nur hier gedeihen. Neben Grüner Veltliner und Riesling sind Muskateller, Weißburgunder, Feinburgunder, Neuburger und Müller Thurgau weitere Weißweinsorten, die in der Wachau heranreifen. Der Rotweinanteil hält sich mit 10 % in Grenzen. Hier sind Zweigelt und St. Laurent vorherrschend.

Vinea Wachau

1983 gegründet schuf die Vinea Wachau drei Weinkategorien zur Klassifizierung der Wachauer Weine. Unter Berücksichtigung der klimatischen und geologischen Bedingungen der Wachau wurde 1984 die „Steinfeder“ eingeführt. 1986 folgten die Kategorien „Federspiel“ und „Smaragd“. Es handelt sich dabei um ausschließlich naturbelassene Weine. Die Bezeichnungen sind markenrechtlich geschützt und dürfen nur von Mitgliedern der Vinea Wachau geführt werden.

Vinea Wachau kontrolliert neben den gesetzlichen Erfordernissen den Ausbau der Weine und deren Qualität durch Analyse, Mengenprüfung und kommissionelle Degustation. Von jedem Wein werden Musterflaschen hinterlegt, die jederzeit weitere Kontrollen gestatten. Mitglieder der Vinea Wachau dürfen ausschließlich Wein aus der Wachau führen.

Das Markenzeichen der Vinea Wachau ist der Kreis mit dem Wappen von Leuthold I. von Kuhenring (1243 – 1212) der das Kerngebiet der Wachau zu seinem Besitz zählte und es „Vinea Wachau Nobilis Districuts“ nannte.

„Steinfeder“ heißen alle Weine bis maximal 11 Vol.% Alkohol mit einem Mostgewicht von 15° bis 17° Klosterneuburger Mostwaage. Das federleichte Gras, das in den Weinbergen wächst und unter Naturschutz steht, gab diesem duftig leichten Weinen seinen Namen.

Als „Federspiel“ werden alle Weine bis maximal 12,5 Vol.% Alkohol und einem Mostgewicht ab 17° KMW bezeichnet. Der Name führt auf den alten Brauch des Zurückholens des Beizvogels bei der Falkenjagd zurück – eine gerade in der Wachau in früheren Zeiten übliche Form herrschaftlicher Jagd.

Die wertvollsten Weine der Wachau, mit mindestens 12,5 Vol.% Alkohol und einem Mindestmostgewicht von 18,5° KMW heißen „Smaragd“. Diese Weine haben die höchste physiologische Reife und können nur in den besten Jahren gewonnen werden. Der Name stammt von den Smaragdeidechsen, die sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl fühlen.